Hagener Denklabor für die Zukunft
Zukunftsweisende Ideen und vielversprechende Denkansätze von jungen Hagenerinnen und Hagenern
veröffentlicht am 30. September 2024
Ein rundum gelungenes Event mit zahlreichen kreativen Impulsen und vielversprechenden Ergebnissen: Der Workshop zum Hagener Denklabor für die Zukunft, ein Gemeinschaftsprojekt der FernUniversität in Hagen und des Unternehmer Rat Hagen, zeigte eindrücklich, wie viel Potenzial, Kreativität und Einsatzbereitschaft in jungen Menschen steckt. Rund 20 junge Hagenerinnen und Hagener kamen am 13. September in der FernUni mit Wissenschaftler/innen und Unternehmern aus dem Unternehmer Rat Hagen zusammen, um gemeinsam spannende Ansätze zur Zukunftsgestaltung der Stadt zu erarbeiten. Ob Image von Hagen, Sicherheit, Digitalisierung an Schulen, Partizipation von Bürgern oder Unternehmertum: Zu verschiedenen, von den Jugendlichen selbst ausgewählten Themenbereichen entwickelten sie unter Begleitung von Wissenschaftler/innen der FernUni und Unternehmern aus dem Unternehmer Rat nicht nur Ideen und Visionen, sondern auch konkrete Handlungsansätze.
Zur Erhöhung der Sicherheit wurde zum Beispiel mehr Polizeipräsenz sowie die Einführung einer smarten Beleuchtung in Parks und anderen neuralgischen Orten der Stadt vorgeschlagen. Für wichtig erachteten die Teilnehmenden zudem mehr Angebote in der City und den Stadtteilen speziell für Jugendliche wie zum Beispiel Gaming-Lounges, Bars, Kultur-Cafés und chillige Aufenthaltsorte mit ansprechender Atmosphäre. Darüber hinaus sollten mehr Events für alle Bürge-rinnen und Bürger angeboten werden, sodass sich Hagen zur „Festival City“ entwickeln und ein neues, positives Image aufbauen könne. Angeregt wurden auch spezielle Veranstaltungen mit Migranten, bei denen kulturspezifische Besonderheiten aufgezeigt werden. Auf diesem Wege könne man Vorbehalten proaktiv entgegenwirken, so die Idee einer Teilnehmerin.
Zahlreiche Impulse kamen von den jungen Hagenerinnen und Hagenern auch zum Themengebiet Unternehmertum: Um junge Menschen auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen, seien niederschwellige Informationsangebote über Förder- und Beratungsmöglichkeiten, aber auch der Austausch mit etablierten Unternehmen und Role-Models, also Gründer/innen, die als Vorbild oder Inspiration fungieren können, wünschenswert. Bereits in der Schule sollten Jugendliche nicht nur auf eine mögliche Selbstständigkeit vorbereitet werden, sondern auch gefördert werden – etwa durch ein Talent-Scouting.
Großer Handlungsbedarf kristallisierte sich zudem bei der Digitalisierung der Bildung heraus. Neben einem stabilen WLAN seien u. a. einheitliche Kommunikationswege in den einzelnen Hagener Schulen und mehr Aufklärung der Schüler/innen über Chancen und Risiken von Digitalisierung und KI erforderlich. Beim Thema Partizipation wünschten sich die jungen Menschen vor allem bessere Mitwirkungsmöglichkeiten, insbesondere aber auch eine transparente Kommunikation der verschiedenen Wege der Mitgestaltung. Denn wie sich herausgestellt hat, sind Möglichkeiten der Partizipation oftmals gar nicht bekannt – ein Manko, das fast sämtliche Themenbereiche durchzieht: Zahlreiche Angebote der Stadt sind bei den Jugendlichen nicht sichtbar – ob Hagen-App, Websites wie der „Mängelmelder“ und „Hagenentdecken.de“ oder Co-Working-Spaces (voll ausgestattete und gemeinschaftlich genutzte Büroflächen für Start-ups, Freiberufler und Kreative) im M12. Dieses Informationsdefizit lässt auf mangelnde Transparenz und unzureichende Kommunikation seitens der Stadt schließen. In puncto Außendarstellung und Marketing der Stadt stellte sich somit weiterer Verbesserungsbedarf heraus.
Am Ende des Workshops blickten alle Teilnehmenden auf vier intensive und kurzweilige Stunden mit vielen zukunftsweisenden Denkanstößen zurück. Besonders hervorzuheben sind die große Einsatzbereitschaft und Motivation der jungen Menschen, die optimistisch in die Zukunft blicken lassen. Um diesen frischen Schwung für ein positives Hagen nicht verpuffen zu lassen, lädt der Unternehmer Rat Hagen die jungen Hagenerinnen und Hagener dazu ein, ihre Ideen im Rahmen der Unternehmer- Arena am 8. November den Kandidat/innen für das Amt des Oberbürgermeisters vorzustellen. „Wir freuen uns, dass sich die jungen Leute mit so viel Elan für die Stadt einsetzen. Nun gilt es, ihre positiven Impulse zu nutzen und an verantwortliche Akteure der Stadt heranzutragen“, resümiert Winfried Bahn, Initiator des Unternehmer Rat Hagen.
Es war eine tolle Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftler/innen der FernUni und den Unternehmern aus dem Unternehmer Rat, die gemeinsam den Workshop moderierten: Dr. Fabian Fechner, Moritz Pietzschke, Dr. Anja Böning, Tim Füllbrandt, Dr. Sarina Schäfer und Dr. Lars Immerthal (v.l.n.r.)